Klein-Tom kam zur Musik über die wahrscheinlich häufigste Fehlentscheidung bemühter Eltern in der frühkindlichen Musikerziehung: Der Blockflöte. In der Folge versuchte ich komische Löcher zuzuhalten und dabei möglichst Töne zu erzeugen von denen wohl kein einzelner richtig gerade klang. Gehorsam, wie ich als Kind so war, fügte ich mich meinem Schicksal. Das war auch gut so, denn irgendwann meinte die Musikschullehrerin eine Grundmusikalität entdeckt zu haben was mir heute machmal noch schleierhaft ist und bot an auf ein Akkordeon oder ein Klavier zu wechseln. Und meine Eltern trafen eine weise Entscheidung. So kam ich zu den Tasten und zwar zu denen, die man nicht mit sich rumträgt und Seemannslieder zum Besten gibt.
Der Weg führte dann über die musikalische Begleitung diverser Krippenspiele (die Nachbarschaft zur Kirchengemeinde war hilfreich) durch acht Jahre klassischen Klavierunterricht, bei dem die Notenblätter voller und die Vorzeichen kryptischer wurden um dann beim Versuch eine Abi-Band zu gründen erstaunt fragen zu müssen: „Wie jetzt? Akkorde? Solo? Äh, habt ihr mal Noten?”
Es dämmerte die Erkenntniss, dass eine Menge Noten vom Blatt spielen zu können noch lange nicht bedeutet, deren Sinn und Harmonie zu erkennen - und kann sie vor allem variieren zu können. Leider sah ich nicht ein Akkordsymbol in den acht Jahren. Das war nun aber Ziel - und zu dieser Zeit endete dann auch mein klassischer Klavierunterricht. Es wurde mir dann schnell bewusst, dass meine Musikvorliebe im Rock&Pop lag und solche Songs in Bandbesetzung rüberzubringen war schon immer ein Traum. So mauserte ich mich anfang mehr schlecht als recht im Interpretieren von Buchstaben statt Noten und schließlich gründete sich irgendwann die HLG Ehemaligenband Still Crazy. Von diesem Zeitpunkt an hatten wir viele Jahre richtig Spaß im schuleigenen Bandkeller. In beinahe unveränderter Besetzung aber mit anderer Ausrichtung geht es seit 2010 mit Colourlow zu neuen Zielen - dem passenden Mix aus Cover und eigenen Songs und zu ner Menge schöner Auftritte. Colourflow ist meine Art und Weise, mindestens einen Abend in der Woche vom Beruf Abstand zu nehmen und mit lieben Freunden schön gepflegt zu rocken.